Heute morgen um 4 (!) Uhr sollte ich abgeholt werden. Und natürlich saß ich jestevvelt un jespornt fädig im Flur von Edna. Sie hatte etwas verschlafen, wollte sich aber auf keinen Fall nehmen lassen, mir am Bus Adios zu sagen. Was für ein Leevchen. Zum Abschied hat sie mir noch einen Alpaca-Schal geschenkt. Ich war sehr gerührt. Ich hatte ihr vom Markt in Otavala auch etwas mitgebracht (eine Mini-Mini-Handtasche)und etwas Geld als Dankeschön reingelegt. Und dann kam der Bus - um viertel vor 5. Ok. Hier war sie also, die lateinamerikanische Zeitvorstellung :-)). Aber alles gut.
Die Fahrt an sich war schon das reinste Abenteuer. Erst ging kreuz und quer durch die Stadt, um noch andere Mitfahrer abzuholen, dann machte der Fahrer ganz schön Strecke - ohne Rücksicht auf die nicht immer perfekte Fahrbahn, um es vorsichtig auszudrücken. Ich hab jeden Moment mit einem Achsenbruch gerechnet. Aber das Auto war ja deutsche Wertarbeit :-) und hat gehalten. Nach zwei Stunden stoppt der Fahrer und sagt, das Auto hat ein Problem und außerdem sei die Strasse gesperrt, d.h. Wir müssen zurück und eine andere Strecke fahren. Wie von Zauberhand ist er dann doch weitergefahren und es kam ein zweites Auto, dass einen Teil der Leute mitgenommen hat. So waren wir nur noch zu viert im Van. Bis alle abgesetzt waren (ich war die letzte), war es inzwischen 10 Uhr. Zur Erinnerung: wir waren seit 5 unterwegs. Kein Klo, keine Pause, kein bißchen Englisch. Ich dachte, ich muss es einfach mal auf mich zukommen lassen, was passiert. Und das war auch gut so. Irgendwann waren wir dann in Ahuano, besser gesagt, am Ufer des Napo Flusses, auf dessen anderer Seite Ahuano und die Schule mit der Lodge liegt.
Der liebenswürdige Chef der Lodge holte mich persönlich mit einem kleinen Fährboot und dem Auto ab. Als wir da waren, fragte er als erstes, ob ich schon gefrühstückt hätte.
Und dann kam das Frühstück. Einfach genial. Ein wunderbares Ankommen.
Und auch das Ding mit den Mücken ist nicht so schlimm, wie ich dachte. Und wenn sie da sind, wirkt mein Spray. Also alles „tranquilla“, mein neues Lieblingswort, das ich bestimmt in meinen Alltag integrieren werde. :-) Ich freue mich morgen auf die Schule!
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