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AutorenbildFrauke Kämmerling

Meerschreibzeit: Kathargo Mädels(Do, 14. November 2024)

Aktualisiert: 17. Nov. 2024


Es war auf jeden Fall keine leichte Entscheidung. Lieber Schreiben oder doch einen ganztägigen Ausflug machen, um auch etwas vom Reiseland zu sehen? Als sich dann eine Vierergruppe gefunden hatte, habe ich mich sehr gefreut und wir vier Mädels hatten wirklich einen ganz wundervollen und besonderen Tag, der uns ganz nah gebracht hat und den wir auch nicht so schnell vergessen werden.

Um halb neun ging’s los vom Magic Life Africana Club in Hammamet - zunächst ins Muséé National du Bardo in einem Außenbezirk von Tunis. Beeindruckende, wunderschöne und 200 Jahre vor Christi Geburt entstandene Mosaike konnten wir bewundern. Zedernholzdecken aus dem Jahr 1861, herrliche Räume, Festsäle mit antiken Skulpturen und immer wieder Mosaikböden in allen Variationen. Die Erdtöne, floralen Muster und die Verbildlichung der Jahreszeiten mit Rosen (Frühjahr), Getreide (Sommer), Weintrauben (Herbst) und Oliven (Winter) haben sich mir eingeprägt.

Weiter ging es Richtung Karthago. Erst zum berühmten Amphitheater. Unser Reiseleiter Saleh (kann aber sein, dass der Name falsch ist, ich habe ihn mir wahrscheinlich nicht korrekt gemerkt…) erklärte, dass dieses Amphitheater in seiner ovalen Form etwas Besonderes ist. Die Gänge, in denen die Raubtiere sich Richtung Kampfplatz im Innern des Theaters bewegten, konnten wir entlang spazieren. Schon ein komisches Gefühl. Wir waren alle beeindruckt von diesem spannenden Ort. Noch spannender wurde es dann beim Besuch der Thermen von Kathargo. Ein riesiges Areal, das nur erahnen läßt, wie sich die 300.000 (!) Einwohner des antiken Kathargo hier getummelt haben mögen.




Nach diesen drei Programmpunkten hatten wir uns das Mittagessen in La Goulette (auch ein Stadtteil von Tunis) verdient. Im Restaurant „La Victoire“ gab es Truthahn und Couscous. Sehr lecker.

Gestärkt ging es auf Shopping - Tour und Sightseeing im Blau-weißen Dorf Sidi Bou Said. Ich möchte nicht wissen, wie es hier in der Hochsaison hergeht, wenn jetzt schon die Busse und Autos sich auf dem Parkplatz stapeln. Ein Marktstand und ein Geschäft reiht sich an das nächste, die Verkäufer bieten massiv ihre Waren an und sind teilweise unangenehm aufdringlich. Trotzdem wollte ich gern ein schönes Olivenholztablett mit inliegender Kachel haben - und habe auch eins gefunden. In dem Laden hatte ich meiner Meinung nach gut gehandelt, aber Christina war meine Lehrmeisterin in einem zweiten Laden und hatte definitiv den besseren Preis. Etwas verärgert bin ich dann in den ersten Laden und hab gesagt, dass der Preis nicht gut war und etwas unangemessen. Der Verkäufer schimpfte auf seinen Nachbarn, er sei ein „Saboteur“ - gab mir aber noch eine kleine Kachel als Geschenk. Also irgendwie hatte er ja doch ein schlechtes Gewissen. :-)

Bei Minztee mit weißen Mandeln und der Übersetzung unserer Namen ins Arabische von Saleh ließen wir den Tag ausklingen. Voller glücklicher Momente traten wir die Rückfahrt nach Hammamet an. Ich hatte mich ein bißchen in Tunesien verliebt. Und morgen wird wieder geschrieben am Text „Wolfstheater“.

Es ist so schön an diesem Ort mit all diesen wundervollen Frauen. Ich bin zutiefst dankbar.


P.S. Auch das ist Tunesien: Sperrmüll (Stühle über der Mauer), eine christliche KIrche und eine Moschee nur 100 m voneinander entfernt im gleichen Ort, ein tolerantes Nebeneinander von modern gekleideten Frauen und traditioneller Verschleierung, ein buntes Straßenbild schönen und häßlichen Bauten nebeneinander.




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