Heute Morgen ging’s los zu einer Tour nach Otavala, die die Schule für mich gebucht hatte. Um 7 (!) mußte ich bei einem Treffpunkt sein, der am anderen Ende der Stadt lag: Das Blue House Hostel. (Ich glaube, eine nette Adresse für Quito).
Das Programm war ordentlich: Zuerst ein Halt am „echten“ Mitad del Mundo. Unser Guide Freddy, indigener Vollblutfahrer und fließend englisch sprechender, auskunftsfreudiger, witziger und warmherziger Quiteno erklärte uns, dass das große Museum mit dem großen Denkmal nicht ganz korrekt am Äquator liegt. Sei’s drum, aber es war eine schöne Geschichte und wir haben gern Fotos gemacht.
Unsere Gruppe war einfach toll - per Zufall: Melanie aus Holland, Brian aus den USA, Susanne aus Passau (in Brasilien als Lehrerin lebend) und Hannah, deutsche Studentin der Psychologie aus Fribourg in der Schweiz, die ab April im Rheinland arbeiten wird und zur Zeit noch in Südamerika reist. Sie hat unglaubliche Geschichten aus Kolumbien erzählt. Da war ich ganz froh, dass ich mich für Ecuador entschieden habe. Sowieso! Ein herrliches Land. Ich habe mich jetzt nach einer Woche richtig eingelebt und fühle mich emotional sehr verbunden hier.
Alle hatten riesigen Kaffeedurst und so steuerte Freddy - auch als Teil des Programms - eine Biscuit-Factory an, in der wir die Produktion bestaunen und fürstlich mit noch warmen Biskuits, Karamellsoße und Käse - und hervorragendem Kaffee (!) frühstücken konnten. Großartig. Für einen Dollar habe ich eine Tüte Biskuits mitgenommen. Gar nicht süß, einfach nur lecker.
Gestärkt und super gut gelaunt ging’s weiter zum Sightseeing am San Pablo Lake - eher nur so ein Fotostop, aber impressing!
Im (sehr bequemen) Van wurde nur englisch gesprochen, damit alle immer alles mitkriegen konnten, d.h. Freddy hat zwischendurch mit Hannah spanisch gesprochen, aber das war auch für alle zu verstehen.
Ist Ecuador nicht wunderschön? Freddy erzählte, dass dies das Land mit den meisten aktiven Vulkanen der Welt sei. Und aktiv heißt nicht, weil sie rauchen, dass sie ausbrechen. Aber die Ecuadorianer leben mit den Vulkanen wie andere Länder mit Tsunamis oder Dürre. Der Unterschied: Sie sind wunderschön!
Dann kam Otavalo, die Stadt mit dem berühmten Markt. Wir hatten zwei Stunden Zeit und es ist wirklich unfassbar dort. Diese Stadt IST ein einziger Markt für Ponchos, Bufandas (Schals), Schmuck, Gemüse und vieles vieles mehr. Ich habe sehr schöne Ohrringe gefunden. Direkt danach waren wir noch in der sogenannten „Lederstadt“ Cotocachi (s. unten das Bild) und haben dort auch zu Mittag gegessen. Hier hätte ich gern noch etwas mehr Zeit gehabt, aber das Programm war ja noch nicht zu Ende!
Freddy fuhr uns auf unglaublichen Straßen (dass der Van nicht umgekippt ist bei den Löchern ist eigentlich ein Wunder :-)) durch unglaublich schöne Natur und kleine, indigene Dörfer, wo noch Frauen am Bach ihre Wäsche wuschen. Wenn ich sowas sehe, dann weiß ich sehr genau, wie gut wir alle es in Deutschland haben.
Beim Mittagessen erwähnte Freddy dann nebenbei, dass er Geburtstag hat! Ich hab ihm spontan eine Rose von der Tischdeko geschenkt und auf der Weiterfahrt haben wir dann ein Ständchen gesungen. Ich glaube, er war gerührt.
Nächster Stop: Ein Instrumentenbauer, bei dem wir bei der Herstellung eines panflötenartigen Instruments zuschauen durften. Und dann hat er Musik gemacht, einfach großartig.
Auch Freddy kann auf diesen Instrumenten spielen!
Hier noch ein zwei Eindrücke von der Fahrt:
Ist das nicht schön? Wenn ihr genauer hinseht - ja, da weiden Kühe :-)
Als wir in Quito zurück waren, haben Brian, Susanne, Hannah und ich noch in der berühmten Strasse „La Ronda“ auf einer Dachterrasse etwas zusammen getrunken. Ein zauberhafter Ausklang für einen zauberhaften Tag.
Der Ausblick von der Dachterrasse als es schon dunkel war mit luminierter „Virgin Maria“. Das Bild ist nicht bearbeitet. Es war wirklich so wunderschön.
Und dann haben wir noch das ultimative Selfie gemacht: Brian, Hannah, Susanne und ich.
Was für ein Tag!
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