Da ich schon um 9 Uhr ins Bett gegangen war, wurde ich um kurz vor sechs wach. Es war ein herrlicher Morgen und ich ging los, um mir einen Kaffee zu holen, den es hier zu jeder Stunde im Restaurant gibt. Die Bilder vom frühen Morgen sind wunderschön, oder?
Dann habe ich gefrühstückt (um sieben!!) und bin an den Pool gegangen. Aber man muss nicht glauben, dass es dort langweilig war. Auf einmal kam ein sehr eindrucksvoller Leguan (ein eindeutig männliches Tier mit entsprechendem „Machogehabe“ :-) ) und ein zweiter, kleinerer, wahrscheinlich weiblicher dazu. Was ich bisher noch nie gesehen hatte: Sie sind auf den Baum am Pool geklettert, um an die frischesten und offenbar leckersten Blätter zu kommen. Teilweise mit halsbrecherischen Kletterpartien, die auch noch andere Gäste am Pool in Atem gehalten haben. Der Kleine hing an einem sehr dünnen Ast und es sah so aus, als würde er jeden Moment in den Pool klatschen. Ist er natürlich nicht. Aber irgendwann hat der Große dann sein Revier für sich beanspruchen wollen und hat mit einer irren Verfolgungsjagd den anderen vertrieben. Dann ist er wieder mit Seelenruhe umherspaziert, als wollte er sagen, so jetzt hab ich das mal klar gestellt, wer hier der Hausherr ist.
Da ist er noch friedlich ....und auf dem nächsten Bild sitzen beide im Baum.
Am Nachmittag habe ich mit einer kleinen Gruppe einen Bootsausflug in das Städtchen Tortuguero gemacht. Ich glaube, wir haben alle etwas anderes erwartet. Zunächst gab es aber einen sehr interessanten Vortrag über die Herstellung von Schokolade, also von der Kakaofrucht (frisch übrigens sehr lecker!!), über die Trocknung und die Röstung der Bohnen bis zur Herstellung von Kakaobutter und Kakao. Wir durften auch selbstgemachte Schokolade probieren - mit Chili, Vanille oder anderen Zutaten. Sehr lecker.
Das Dorf selbst war überflutet von Touristen. Eine ganz merkwürdige Atmosphäre.
In dem (nobelpreisgekürten) Roman, den ich grade lese von Olga Tokarczuk mit dem Titel „Unrast“ hat mich heute ein Satz beeindruckt: „Wenn etwas genau beschrieben wird, ist es verwirkt“. Vielleicht ist es so. Dann lasse ich das mit dem Ausflug einfach mal so stehen. Alle hier leben vom Tourismus und der Guide sagte, dass höchstens ein paar Leute (er sprach von1 %) bei der Polizei oder vielleicht im Krankenhaus arbeiten. Ich kam leider nicht mehr dazu, ihn zu fragen, ob er vielleicht gern einen anderen Beruf ergriffen (oder vielleicht auch gelernt hat?). Aber es war gut so, das ist ja auch eine Frage, die leicht übergriffig wirken kann. Ich bin selbst Touristin hier. Aber es hätte mich interessiert, wie die Menschen hier denken. Vielleicht ergibt sich noch eine Gelegenheit, es herauszufinden.
Wieder einmal ein wunderschöner Tag. Der Strand von Tortuguero war übrigens der Knaller, mit schwarzem Sand und Palmen (wie man es sich vorstellt) - nur leider keine Zeit zum Verweilen, weil das Boot zurück fuhr. Aber ich werde in Cahuita noch genügend Zeit für Strand haben, da bin ich mir sicher.
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