Morgens um halb acht kam der Guide Maximo. Ich hatte ein bisschen Bammel, ob mir die 6 Stunden Wandern nicht etwas zu viel werden und hatte deswegen kein gutes Gefühl im Bauch. Entweder hat sich meine Energie übertragen oder Maximo war mit dem falschen Bein aufgestanden. Jedenfalls belehrte er mich ständig oder sagte mir und den andern auch, was wir nicht sollen oder dürfen. Klar, ein Guide muss in dieser Natur Regeln vorgeben, aber wenn er einer erwachsenen Frau (nicht mir :-)) vorschreibt, dass sie jetzt bitte nicht essen soll, obwohl grad eine Fotopause gemacht wird und sowieso alle rumstehen, dann geht das doch ein bißchen weit.
Die Wanderung war insgesamt gesehen wirklich sehr schön. Allerdings mussten die 8 km Hinweg auch wieder zurück gegangen werden, was dann zum Schluss ziemlich anstrengend war, weil der Weg ein schnurgerader Feldweg war, der sich sehr hinzog.
Der Mittelteil der Wanderung durch felsige Pfade, an wunderschönen Ausblicken vorbei mit grüngetupften Vulkanlandschaften war ein berührendes Highlight.
Beim ersten Aussichtspunkt beeindruckte der riesige Krater der Sierra Negra. Die Lava ist nach Aussage von Maximo immer noch warm nach dem Ausbruch von 2005. Wenn es regnet, dampft die ganze Runde ordentlich. Auf den Bildern (die ich wahrscheinlich wieder ein anderes Mal und nachträglich laden muss) sieht man deutlich den Krater und die Stelle, an der die Lava über den Kraterrand gelaufen ist. Gespenstisch. Der Krater mit ca. 10 km (!) Durchmesser ist der zweitgrößte der Welt.
Später am Vulkan Chico glaubt man kaum, auf was für einer riesigen Fläche diese erkaltete Lavalandschaft sich erstreckt. Die Aussichten sind alle fantastisch. Kakteen ragen als einziger Bewuchs vereinzelt aus dem schwarzen Gestein hervor.
Gegen zwei waren wir zurück und ich war ganz schön geschafft, aber ok. Der Strand direkt vor dem Hotel lockte und habe ich mich mit einem Buch unter die Palmen gesetzt und den Pelikanen beim Fischen - direkt vor mir im Wasser - zugesehen. Das war vielleicht ein Schauspiel! Sie fliegen die ganze Zeit von Stein zu Stein, kreuz und quer über die Bucht und schießen dann auf einmal kopfüber ins Wasser und platzieren ihre Fischbeute zunächst in ihrem Beutel, der am Schnabel hängt, um sie dann mit einem Mal zu verschlingen. Zwischendurch schaukeln sie ganz gemütlich auf den Wellen und stören sich überhaupt nicht an den Menschen, die dort schwimmen. Später kamen noch zwei „Lobo Marinos“ (Seelöwen) dazu, die auch was von dem reichen Fischbestand abhaben wollten. Als es dämmerte, bin ich in ein Strandrestaurant gegangen und habe den Pelikanen und dem Sonnenuntergang beim Essen zugesehen. Ein wunderschöner Tag.
Ich versuche nun, den Text erstmal hochzuladen, um später mit dem Handy Fotos einzufügen. Mal sehen, ob es so klappt.
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