Der Unterricht heute morgen war zwischendurch etwas anstrengend, weil in der Lodge unter dem Hauptraum, in dem die Schule stattfindet, gehämmert und gewerkelt wurde. Die lauten Geräusche haben mich so in meiner Konzentration gestört, dass ich kurz unterbrechen musste. Aber niemand hat sich daran gestört oder dafür gesorgt, dass der Unterricht ohne diesen Lärmpegel stattfindet. Erst als ich aufstand und kurz in mein Zimmer gegangen bin, um mich zu beruhigen, hat Nimo reagiert und den Handwerker gebeten, später weiter zu machen. Ich stelle immer wieder fest, dass mir Störungen in meiner Konzentration sehr nahe gehen und ich das schlecht ausblenden kann. Wenn andere seelenruhig weitermachen und das gar nicht wahrnehmen, bin ich schon auf dem Pferd. Meine Haut ist (noch) sehr dünn. Also brauche ich noch viel mehr „tranquila“....:-)
Heute Nachmittag waren wir in einer Schmetterlingsfarm und haben mehrere indigene Familien in Ahuano besucht, die verschiedenes traditionelles Kunsthandwerk betreiben.
Schmetterlinge waren wunderwunderschön!! Die großen mit den großen Augen heißen “Uhuauge“ (den spanischen Namen habe ich leider vergessen)... ich habe so viele Bilder gemacht und kann mich kaum entscheiden, welche ich hochladen soll.
Die Puppen der Schmetterlinge werden in Reih und Glied aufgehängt und in offenen Kästen aufbewahrt. Sieht das nicht irre aus? Ich war total begeistert!
Danach ging’s in eine Schnitzerei und in eine Familie, die Keramikwaren in traditioneller Handarbeit herstellt. Wieder einmal so furchtbar nette Menschen. Die Frauen der Familie fertigen die Keramik und bemalen sie nach jahrhundertealter Tradition. Die Tonerde bekommen sie von ihrem Großvater. Das ganze muss antrocknen und wird dann bemalt und in der Glut bzw. in einem Korb über der Glut gebrannt. Faszinierend. Dann gibt es einen kleinen „Laden“, in dem sie ihre Erzeugnisse verkaufen. Obwohl ich natürlich kein Gewicht (im Gepäck!) mehr zulegen darf, habe ich zwei kleine Schalen gekauft. Entzückend.
Das kleine krumme Ding im Vordergrund habe ich gemacht... Das Anmalen ging aber gleich viel besser. Mit Minipinseln aus Haaren der Kinder (:-) ) wird Naturfarbe aufgetragen und in traditionellen Mustern dekoriert. Es gibt Gefäße für kalte und für warme Speisen. Faszinierend. Und die Aussicht auf den Fluss von der Werkstatt aus ist wunderschön. Leider hat dies die Kamera nur bedingt eingefangen.
Mit dem Auto ging’s zurück zur Lodge. Ich durfte hinten auf der offenen Ladefläche sitzen - genial bei der Wärme. Jetzt gibts gleich Abendessen. Die Küche ist ausgezeichnet und es wird jeden Tag frisch und lecker gekocht - mit wenig Fleisch und viel frischen Früchten und Gemüse. Und immer gibt es Reis und Hugo (das ist nicht das, was wir in Deutschland denken - also der Aperitif - sondern frisch gepresster Saft ) dazu. Das ist in Ecuador so - und ich liebe es.
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